Kritiken (Schlaglichter)

...Hans-Udo Kreuels war freilich auch ein Interpret, der nicht nur mit ihrer
auswendigen Darbietung (op. 25 von Arnold Schönberg) eine nach wie vor zu bewundernde Gedächtnisleistung vollbrachte, sondern dem Stück durch eine ausgefeilte und profilierte Wiedergabe zu einer Überschaubarkeit und damit auch Überzeugungskraft verhalf, die Darbietungen Schönbergscher Klaviermusik
bei weitem nicht immer nachzurühmen ist. Wie kaum jemals zuvor so
wahrzunehmen, konnte er ... die klassischen Formprinzipien durchschaubar machen..

(Westfälische Zeitung)


Gert Westphal 70 Jahre alt: Geburtstagsfeier mit Soirée
...Ins Bild passte Hans-Udo Kreuels, der auch seinerseits die Kunst des
Auslotens versteht. Und gerade bei den vielschichtigen Impromptus, bei denen
manche Stimmungen nur angedeutet erscheinen, kommt es ja darauf an...

(Eva Jakob / Neue Vorarlberger Zeitung)


Jugendsinfonieorchester Dornbirn spielte mit Hans-Udo Kreuels
...Was sich..... mit dem Pianisten Hans-Udo Kreuels ereignete, darf man
nach etwas relativierender Reflexion als wirkliche Sensation bezeichnen...
...Das 1868 entstandene Griegsche Klavierkonzert, a-Moll op. 16, gab Kreuels
und dem begleitenden Klangkörper genügend Möglichkeiten, technische
Versiertheit, ungemein dynamischen Interpretationswillen und kraftvoll wesentliche Gestaltungsfähigkeit zu demonstrieren. Schon die markanten abwärts führenden prächtigen Akkorde ließen ob ihrer spannungsgelandenen Präsenz aufhorchen. Kreuels verstand es, die überquellenden musikalischen Einfälle und die poetischen Empfindungen, die packende Mischung aus nordischer Herbheit und deutsch-romantischem Gefühl mit emotionaler Ursprünglichkeit (...) - überwältigend die an Lisztsche Virtuosität gemahnende Kadenz - kraftvoll zupackend zu vermitteln...

(Walter Kräutler / Vorarlberger Nachrichten)


"Das Klavier ist mein zweites Ich"
Hans-Udo Kreuels' faszinierende Seelenverwandtschaft mit Chopin
Die vom Internationalen Bodenseeclub veranstaltete Matinée in
der Villa Liebenstein, bei der Hans-Udo Kreuels die Musik des
polnischen Meisters in kongenialer Mitschöpfung vortrug und Kurt Sternik
die Seelenwelt Chopins mit empfindsamem Einfühlungsvermögen ...näherbrachte, gestaltete sich zu einer fesselnden Schau in die Höhen und Tiefen,
aber auch in die Widersprüche des Chopinschen Persönlichkeitsbildes.
...Die kleinsten monothematischen Gebilde erreichen bei Chopin - und in überwältigender Gestaltung auch beim erkennbar seelenverwandten
Hans-Udo Kreuels - in der Ausgewogenheit ihrer musikalischen und
pianistischen Formulierung eine höchstens noch den Bachschen Präludien vergleichbare Vollendung...
...Der abgründige Schmerz, der sich steigernde, glutvolle innere Aufruhr,
unterbrochen durch den Trost leidverklärender Gedanken im cis-Moll-Nocturne,
op. posth., drang tief in die Herzen des Publikums, und dies durch eine ehrliche und unsentimentale Gestaltungskraft des Pianisten. In den beiden a-Moll-Mazurken,
op. 7/2 und op. 17/4, demonstrierte Kreuels seine perfekte pianistische Technik und seine farbige Anschlagsskala in exzellenter Manier. In den Préludes, op. 28, erfuhr man noch einmal intensiv die tiefe Seelenverwandtschaft Kreuels' mit Chopin.
Äußerst interessant, wenn man Kreuels' nahe Affinität zu Schumann kennt und
weiß, dass Schumann dem Polen Chopin unverständlich blieb....

(Walter Kräutler - Vorarlberger Nachrichten)


Schumann, Kreuels und ein Supersopran
Zwischen Hans-Udo Kreuels und der C-Dur-Phantasie von Robert Schumann
hat sich nun endgültig ein Nahverhältnis gebildet...
...Schon beim Konzert in Gaschurn, da Hans-Udo Kreuels sich gleichfalls
mit der Schumann-Phantasie auseinandersetzte, gewann man den Eindruck des Ungewöhnlichen. Beim Bregenzer Konzert nun intensivierte sich das weiter.
Kreuels ist bekannt für sein kraftvolles und genaues Spiel. Nun gelingt ihm etwas Hochkompliziertes, nämlich die Dynamik in den Dienst des Schumannschen Seelengemädes zu stellen. Anders gesagt: Seine künstlerischen Mittel, die man
an sich eher dem Dramatischen zuordnen könnte, werden für "Explosionen" nochmals gesteigert. Kreuels und die Schumann-Phantasie - das grenzt an Obsession...

(Eva Jakob - Vorarlberger Nachrichten)


Forum für Neue Musik: Neue Musik in sinnvollem Zusammenhang
...Der Pianist Hans-Udo Kreuels hat... beim "Forum Feldkirch" bewiesen,
wie man heute auch neue und neueste Musik in einen sinnvollen Zusammenhang
zu einander bringen kann. Über diesen "roten Faden" hinaus, der immer wieder verblüffende Vergleiche und Einblicke eröffnete, kam dieses praktische Lehrbeispiel
in "Neuer Musik" zudem auch in einer gut vorbereiteten Wiedergabe durch den versierten Konzertpianisten zum Vortrag...

(Fritz Jurmann / Neue Vorarlberger Zeitung)


Neue und alte Musik aus Feldkirch (Ferdinand Andergassen auf CD)
...Die intensive Beschäftigung sowohl mit den Liedern als auch mit den
Klavierwerken und die musikalische Seelenverwandtschaft zwischen Ferdinand Andergassen und dem ebenfalls komponierenden Pianisten Hans-Udo Kreuels
ist allerorts spürbar, denn der Interpret kommt dem musikalischen Gehalt auf den Grund und hebt die charakteristischen kompositorischen Gestalten gültig hervor...

(Silvia Thurner / Vorarlberger Nachrichten)


Erstes Abo-Konzert im Dornbirner Kulturhaus
...Hans-Udo Kreuels war ein Mozart-Interpret (Klavierkonzert d-Moll, KV 466),
der mit selbstverständlicher technischer Bravour die Tiefen des Werkes ganz ausschöpfte. Dramatisch-kühn in den Ecksätzen, und mit männlich dosiertem lyrischen Empfinden im Mittelsatz huldigte er... dem Salzburger Meister.
Und die von Kreuels geschaffenen Kadenzen, die den Geist Mozarts wie auch Beethovens atmeten, bedeuteten einen zusätzlichen musikalischen Genuss...

(Dr. Edgar Schmidt / Vorarlberger Nachrichten)


Ein Meister stellt ein Meisterwerk vor
(Johann Sebastian Bachs genial-kompositorischer Blick in die Neuzeit)
...Hans-Udo Kreuels gab am Landeskonservatorium Feldkirch anhand
von Bachs "Chromatischer Phantasie und Fuge" eine Beweisführung
der These "J. S. Bach: Januskopf zwischen Altertum und Neuzeit".
...dabei gab es nicht nur... einen großartigen musikalischen Genuss, sondern
beim zweiten Vortrag aufgrund der fundierten Erklärungen viel Neues zu erhören -
das Bachsche Werk wurde durch- und einsichtiger...
...ließ durch das große Können des Pianisten, dessen Interpretation geprägt
war vom tiefen Verständnis für die Komposition, Glanzlichter des Musikalischen aufleuchten, ließ das Besondere tatsächlich spüren...

(Gerolf Hauser / Liechtensteiner Volksblatt)